Eine Botschaft der Solidarität in schwierigen Zeiten

Von Berthold Engelke


Foto von der Homepage des Kategorien: Umweltschutz

 

Newsletter der UNO-Flüchtlingshilfe – Peter-Ruhenstroth-Bauer <news@nl.uno-fluechtlingshilfe.de> vom 24.03.2020 mit der Bitte um vielfache Weiterleitung.

Bleiben Sie gesund

 

Liebe/r Freund/in der UNO-Flüchtlingshilfe,

ich hoffe, dass es Ihnen und Ihren Lieben gut geht.

Ich schreibe Ihnen, weil in diesem Augenblick jeder, ohne Unterschied, eine komplizierte Zeit durchmacht. Ich weiß, es ist für keinen von uns leicht, wir alle machen uns Sorgen um uns selbst, um unsere Familienmitglieder und Freunde in nah und fern.

Ich glaube, dass dies die Momente sind, die uns die Bedeutung von Familie, Solidarität und gegenseitiger Hilfe wiederentdecken lassen. Derzeit denke ich viel über die Millionen von Menschen nach, um die wir uns dank Ihrer Unterstützung täglich kümmern dürfen.

Wir müssen uns für längere Zeit von vielen liebgewonnen Routinen verabschieden. Eine Erfahrung, die Millionen von Flüchtlingen jeden Tag machen, die durch Kriege, Gewalt und Verfolgungen alles verloren haben. Die Schönheit des Alltagslebens, die wir wahrscheinlich jetzt erst richtig zu schätzen lernen.

Wir sind in einer Art Schwebezustand, die Straßen sind still, die Zeit dehnt sich, wir stellen uns viele Fragen und müssen lernen, mit unseren Ängsten zu leben.

Wir können unendlich dankbar sein, für Ärzte, Krankenschwestern und alle, die Tag und Nacht arbeiten, um die vielen Menschen zu behandeln, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben, und um zu verhindern, dass sich andere anstecken. Meine Gedanken sind auch bei all den Helferinnen und Helfern, die in vielen Ländern auf der ganzen Welt jeden Tag die gleichen Herausforderungen und Schwierigkeiten meistern müssen. Auch sie haben den Wunsch, so viele Menschenleben wie möglich zu retten. Sie erleben die gleiche Verzweiflung, wenn es an Ressourcen fehlt, um lebensnotwendige Hilfe zu leisten.

Diese Gedanken wollte ich heute mit Ihnen teilen. Denn ohne Sie könnten meine Kollegen nicht weiterhin Leben retten. Und wie die meisten von uns bleibe auch ich heute zu Hause, und ich denke, dass nur kollektive Solidarität, nur innere Stärke, nur das Zusammenbleiben in einer virtuellen Umarmung, bevor wir es wieder persönlich tun können, es uns ermöglichen wird, diesen schwierigen Moment zu überwinden.

Ich freue mich sehr, mit Ihnen eine Videobotschaft teilen zu können, die die italienische Helferin Alessandra Morelli an ihre Landsleute gesendet hat. Eine Botschaft der Solidarität, die unabhängig von Landesgrenzen gilt.

Alessandra steht seit Jahren in den schwierigsten und kompliziertesten Situationen der Welt an vorderster Front. Sie wacht seit Jahren jeden Morgen mit dem einzigen Ziel auf, so viele Leben wie möglich zu retten. Sie wollte Ihnen heute diese so wichtige Botschaft zukommen lassen, die Sie hoffentlich zu schätzen wissen.

Bleiben Sie gesund.

Peter Ruhenstroth-Bauer
Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe